Mehr attraktive Angebote für eine wohnortnahe Kinderbetreuung

Veröffentlicht am 21.08.2010 in Kommunalpolitik

Die Themen Betreuungsplätze und Armutsprävention sind zur Zeit bundesweit ein Thema. Auch St. Ingbert ist nicht alles so gut wie es sein könnte.

Nach dem Kinderförderungsgesetz haben Eltern vom 01.08.2013 an einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Die bislang für 2013 angepeilte Betreuungsquote von 35 % für Kinder unter drei Jahren wird nicht ausreichen, so der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB). Gerade erst hat eine Kinderstudie gezeigt, dass sich 20 Prozent der deutschen Kinder benachteiligt fühlen aufgrund der wachsenden Kluft zwischen arm und reich. Auf einer Veranstaltung der SPD zur "Kinder- und Familienpolitik in St. Ingbert" erläuterte Sven Meier, stellvertr. Fraktions-Vorsitzender, dass die SPD für eine kinder- und familienfreundliche Stadt eintritt. Ein Zentrum für Familienhilfe, attraktive Betreuungs- und Bildungsangebote sowie familiengerechte Wohnangebote sind notwendig.

In einem anschaulichen Vortrag stellte Birgit Ohliger, Landesgeschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt, die vielfältigen Aktivitäten der AWO in der Kinderbetreuung, in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie im Kampf gegen Kinderarmut vor. Um eine wohnortnahe Kinderbetreuung zu gewährleisten, kooperiert die AWO mit Unternehmen, unterhält Häuser der Begegnung ("Mehrgenerationenhaus") und bietet verlängerte Öffnungszeiten an. Es sei ein steigender Bedarf an qualifizierten Betreuungsplätzen für Kinder, insbesondere aufgrund der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, zu erwarten, so Ohliger. Mit verschiedenen Projekten gegen Kinderarmut soll Kindern ein gesundes Aufwachsen und soziale Teilhabe ermöglicht werden.

„Die Situation in St. Ingbert sei geprägt durch fehlende Krippenplätze, verzögerten Krippenausbau (siehe Kita Luitpoldschule) und fehlender Maßnahmen der Armutsprävention,“ erläuterte Christina Wieth, Sachverständige der SPD-Fraktion im Bildungs- und Biosphärenausschuss. „Um weitere Betreuungsplätze sowie Projekte gegen Kinderarmut in St. Ingbert einzurichten, muss die Stadtverwaltung endlich auf engagierte Träger und interessierte Unternehmen zugehen,“ sagte Stadtratsmitglied Sven Meier.

 

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